Kurban 2022 – Unser Aufenthalt in Afrika
Aufenthalt vom 07. Juli – 20. Juli 2022
Zur Kurban-Fest-Zeit trat ein Vereinsmitglied von uns For Human by Human die Reise nach Sansibar und Dodoma in Tansania an. Die Ankunft erfolgte bei Assalam Foundation in Sansibar. Zeitlich war es gegen Sonnenaufgang. Vielleicht ist es hier erwähnenswert; jeder Sonnenaufgang sowie jeder Sonnenuntergang dort stellen einen breiten rot-orangen Streifen mitten im anthrazit-blauem Himmel dar. Ein einzigartiges Kunstwerk der Natur und vom Schöpfer, den man sich jedes Mal wie verzaubert ansieht. Die Reise in Sansibar begann diesmal mit einem Dorfbesuch. Gemeinsam mit weiteren Ehrenamtler/innen aus unterschiedlichen Ländern, die schon bei Assalam Foundation bereits eingetroffen waren, gingen wir zu dem fußläufigen Dorf Kizimkazi, Mkunguni. Die vom Gemeindeamt als bedürftig ernannten Familien wurden besucht und mit Zakat-/Sadaka-Geld von Spendern, sowie die Kinder mit Süßigkeiten, Seifenblasen und Ballons beschenkt. Meistens haben wir die Frauen oder Kinder an ihren Hauseingängen beim Wäschewaschen, Wäscheaufhängen, Kochen oder bei einer anderen Arbeit angetroffen. Es war deutlich zu sehen, dass sie ein sehr fleißiges Volk sind. Nur, sie benötigen meistens eine helfende Hand zur Unterstützung und als Wegweiser zur Nachhaltigkeit. Am Folgetag früh am Morgen sind unser Vereinsmitglied und zwei weitere Ehrenamtler nach Dodoma, zur Hauptstadt von Tansania geflogen, um die Schlachtungen für das Kurban-Fest zu organisieren und durchzuführen. Am Kurban-Tag fuhren wir 1,5 Stunden zu einem Dorf in Sejeli. Wir befanden uns auf einem riesigen freien Grundstück am Eingang des Dorfes, an dem sich bereits die Dorfbewohner von klein bis groß versammelt hatten. Auf dem Grundstück wurde ein reichlich großer Platz für das Kurban-Eid-Gebet vorbereitet. In den hinteren Reihen beteten die Frauen, in den vorderen Reihen die Männer. Sogar Kinder machten beim Gebet mit und verliehen der bereits wundersamen Atmosphäre eine zusätzliche Harmonie. Nach dem Gebet haben die Schlachtungen begonnen. Als erstes wurden die Opfertiere zum Platz gebracht und religionsgetreu zur Schlachtung vorbereitet. Als nächstes wurden die Vertretungsvollmächte für die Opfergaben den Metzgern übergeben. Dann erst begannen die Schlachtungen. Eine starke Hitze herrschte in der Luft, so dass wir schon nach wenigen Stunden die erste Partie des Kurbanfleisches in die Transportwagen laden ließen, damit sie heile und gesund in den Dörfern verteilt werden. Zwischenzeitlich fanden wir die Gelegenheit uns etwas mit den Kindern auszutoben und sie zu bespaßen sowie sie uns bespaßt haben Wir spielten und lachten gemeinsam. So hatten wir das Gefühl einer festlichen Stimmung. Die zweite Partie der Schlachtung ging schneller. Wir fuhren gemeinsam mit den Transportwagen zu den Dörfern und verteilten das Fleisch auf dem zentralen Platz, an dem sich bereits die ganze Dorfbevölkerung versammelt hatte. Währenddessen beschenkten wir die Kinder mit Süßigkeiten und Ballons und bewunderten ihre Freude und ihr Lachen. Die dritte Partie der Schlachtung und Fleischverteilung erfolgte am nächsten Tag. Unter anderem verteilten wir diesmal in einem Waisenhaus, in dem die meisten Kinder stumm und taub waren. Wir befanden uns in der Aula des Waisenhauses und hatten die Möglichkeit die Kinder selbst anzutreffen. Die Freude und die Aufregung waren in den wundervollen Augen der Kinder deutlich zu erkennen. In dem Moment hat uns das Gefühl von Glück umgeben. Insgesamt haben wir uns drei Tage in Dodoma aufgehalten und innerhalb von 1,5 Tagen die Schlachtungen der Opfertiere, sowie die Verteilung des Fleisches durchgeführt. Während wir in Dodoma ca. 258 Tiere (Großvieh) schlachten ließen, wurden ca. 40 weitere Tiere (Großvieh) von FHbH in Sansibar geschlachtet. Nach drei Tagen befanden wir uns wieder in Sansibar. Auf dem Campus vom Assalam Foundation wurde ein Camp-Tag organisiert, an dem alle Ehrenamtler/innen in einem der folgenden Tätigkeitsbereichen mitwirken konnten:
- Permakultur im Garten
- Schneiderung in der Schneiderei
- Architektur/Landschaftsarchitektur an der Berufsschule / Bauleitung auf der Baustelle
- Büro/Verwaltungsarbeiten (auf deutsch/englisch)
Wir haben uns als erstes bei der Permakultur im Garten beteiligt. Der Garten wurde durchlaufen und durchgesichtet. Viele unterschiedliche Kräuter, Obst und Gemüse wurden verinnerlicht und bewundert. Hinzu kommt; um der Natur und somit der Nachhaltigkeit mehr beizutragen, haben wir Setzlinge und Bäume gepflanzt. Es handelte sich dabei um Papaya- und Bananenbaumsetzlinge. Als nächstes hat sich unser Vereinsmitglied mit der Architektur, sowie der Landschaftsarchitektur der Berufsschule auf dem Campus befasst. Gemeinsam mit weiteren Ehrenamtler/innen wurde erst die Baustelle begangen und dann überwacht. Es wurden Verbesserungen an der Berufsschulgebäuden und an der Technik vorgesehen und Architekturpläne zu der Außenanlage gezeichnet. Mehrere Tage bis in die Nacht wurde daran gearbeitet. Es ist ein sehr bereicherndes Gefühl, im eigenen Fachbereich, in diesem Fall in der Architektur, mitten in Afrika, ehrenamtlich mitzuwirken und den eigenen Horizont zu erweitern. In den darauffolgenden Tagen besuchten wir den Unterricht in der Assalam International School. Wir haben uns einen Einblick in den Unterrichtsstunden Arabisch, Englisch und Science verschafft. In Arabisch wurde über die Familienmitglieder des Propheten Muhammed gelehrt. In Englisch wurde gesungen und das Vokabular gestärkt. In Science wurde beigebracht, wie Erste-Hilfe geleistet wird. Die Schüler lernen dort den Unterrichtsstoff nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Da sie mitten drin, in den Geschehnissen leben, bewirkt der Unterricht mehr Effektivität. Am letzten Tag vor der Abreise durchliefen wir wieder das Dorf Kizimkazi, Mkunguni. Wir trafen Kinder und Jugendliche an ihren Häusern an, während sie in Eimer Wäsche gewaschen, Geschirr gespült oder einfach nur vor der Eingangstür gesessen haben. Wir holten sie raus auf die Straße und spielten mit ihnen. Bunte Ballons und Seifenblasen schmückten den hellen Himmel, während Kindergelächter emporstiegen. Den Dorfbesuch haben wir dann mit kleinen Spielzeugen, Süßigkeiten und Sachspenden gekrönt. Vor der Reise gab uns eine Spenderin aus der Heimat Kleidung aus ihrer Collection mit, welche den neuen Besitzerinnen in Kizimkazi sehr gefallen haben. Zwischen den ganzen ehrenamtlichen Wohltaten, haben wir auch die Möglichkeit genutzt, die Ortschaft wahrzunehmen und zu erleben. Wir haben den Ozean dort kennengelernt, den Sand, die Steine, die Meerestiere, die Luft, die Sonne, den Mond.. Eine Safaritour sind wir eingegangen. Die wildesten Tiere haben wir dort gesehen und beobachtet. Die Straßen von Stone Town (ältester Stadtteil von Sansibar) sind wir durchlaufen, haben den Basar und die Läden besucht. Es herrscht eine andere Welt.. Afrika, Tansania, Sansibar… ist ein Erlebnis für sich selbst.